Person Detail

1686
P. Thietland (Urs Josef Alois) Brunner von Balsthal
Alternative Schreibweisen: Dietland
Geburtsjahr: 1801  |   Todesjahr: 1875


Professbuch:
Band B, Nr. 552
Kapitel: 14. Professen unter Abt Konrad Tanner 1808-25.
P. Thietland (Urs Josef Alois) Brunner von Balsthal
Professjahr: 1822

Professbuchtext:
P. Thietland (Urs Josef Alois) Brunner von Balsthal (Kt. Solothurn). Geboren den 7. Mai 1801 als Sohn des Urs Josef Brunner und der Johanna Rüthi. Profeß 27. Oktober 1822. Priester 24. August, Primiz 2. Oktober 1825.
P. Thietland war von 1825 bis 1829 Vizekustos und zugleich bis 1832 Unterarchivar. Überdies war er von 1827 bis 1832 Caeremoniar. Anfangs November 1829 kam er als Coadjutor nach Fahr, von wo er im April 1830 zurückkehrte, worauf er Kustos und Unterarchivar wurde. 1832 war er auch Katechet in Egg. Am 20. Oktober 1832 kam er nach Bellenz, wo er zwei Jahre Lehrer und vier Jahre Präzeptor war. Im Oktober 1837 erkrankte er schwer an einem Hals- Brust- und Lungenleiden. Gegen Weihnachten wurde es besser; im Februar 1838 konnte er die Präzeptur wieder aufnehmen, die unterdessen P. Bonifaz besorgt hatte. Da er immer noch Blut spie, suchte er am 21. Mai 1838 einen Arzt in Mailand auf. Dabei erkrankte er aufs neue und mußte bis zum 15. Juni im Krankenhaus der Hospitaliter bleiben, wo er sehr gut gehalten war. Dann kam er nach Bellenz, wo sich aber sein Befinden nicht bessern wollte. Darum kehrte er am 2. August nach Einsiedeln zurück, von wo er nach Pfäffikon zu einer Schottenkur ging. Er konsultierte von dort aus auch Dr. Rahn-Escher in Zürich und Dr. Hasler in Richterswil. Er erholte sich wieder ganz gut. Am 26. Oktober 1839 wurde er zum Küchenmeister ernannt, kam aber erst am 11. November von Pfäffikon zurück. Seine erste Funktion war: «Stockfische bestellen!» Vom 27. Februar 1840 bis 3. Dezember 1846 war er auch Direktor der Wollweberei. Vom 30. Juni bis 25. Juli 1844 suchte er das Bad Rothenbrunnen, vier Stunden hinter St. Gerold, auf, da er an Flechten litt. Er verlor diese und auch seine Lungen besserten sich. Den 6. Januar 1847 erkrankte er dafür schwer an der Gicht, die ihn bis zum 7. März plagte; den 26. Mai ging er nach Baden, wo er bis zum 22. Juli blieb. Vom 23. Dezember 1858 bis zum 14. Mai 1859 versah er ad interim die Statthalterei Pfäffikon. Den 7. August 1863 mußte er wieder für drei Wochen nach Baden. Am 29. Juli 1868 besuchte Pater Thietland seine in Baisthal noch lebenden vier Brüder, von denen Johann Baptist 85, Josef 84, Nikolaus 78, Alois 66 und P. Thietland selber 68 Jahre alt war; ein anderer Bruder, Franz, war am 29. März 1865 im Alter von 77 Jahren gestorben. Während der Abwesenheit des Abtes Heinrich in Rom 1869/70 versah P. Thietland, dem der Abt auch sonst sehr vertraute, die Abteigeschäfte. Er selber überlebte den Tod des Abtes nicht lange; er starb den 9. März 1875 im Alter von 74 Jahren. «P. Thietland war eine ernste Natur, gewissenhaft bis ins Kleinste, aber leicht erregbar, daher gegen jene abstoßend, die nicht vertraut mit ihm waren. Wer aber mit ihm vertraut war, erhob sich leicht über seine Fehler, da man leicht seine edlen Eigenschaften erkannte, die seine Fehler weit überragten. Er war der Mann, der die Thätigkeiten des Abtes ergänzte, er ging in die minutiösesten Dinge ein, die Abt Heinrich vielleicht übersehen hätte. Zudem kannte keiner wie er die Rechtstilei des Klosters und niemand wachte wie er über die Wahrung derselben. Hätte er etwas mehr Freundlichkeit auf seinen Lippen gehabt, so wäre er wohl der beliebteste Religiose im Kloster gewesen»588. Deschwanden malte den 23. April 1864 ihn in zwei Sitzungen. Das Porträt hängt heute in der Küchenmeisterei.

Schriften: Ungedruckte:
1. De ceremoniis in Monasterio Einsidlensi usitatis. Aus Gavanti, Cavalieri etc. mit großem Fleiß zusammengeschrieben. 1827. 4°. (Beim Caeremoniar.)
2. Diarium der Kustorei, vom 1. Januar bis 31. Dezember 1831. 4 °.
Diarium Monasteri Einsidlensis: I. Bd., vom 25. April bis 31. Dezember 1830. 8 °. 93 S. A. HB 88. - II. Bd., vom 1. Januar bis 31. Dezember 1831. 8 °. 122 S. A. HB 89. - III. Bd., vom 1. Januar bis 20. Okt. 1831. 8 °. 82 S. A. HB 90. - IV. Bd., vom 19. Oktober 1832 bis 20. September 1835. 8 °. 64 S. A. HB 91. - V. Bd., vom 2. August 1838 bis 20. Juni 1842. 8 °. 179 S. A. HB 92. - VI. Bd., vom 1. Januar 1843 bis 1. Mai 1844. 8 °. 156 S. A. HB 93. - VII. Bd., vom 1. Mai 1844 bis 14. Juli 1847. 8 °. 220 S. A. HB 94. - VIII. Bd., vom 18. Juli 1847 bis 16. April 1849. 8 °. 184 S. A. HB 95. - IX. Bd., vom 1. Januar bis 19. Dezember 1869. Fol. 402 S. A. HB 96. - X. Bd., vom 1. Januar 1870 bis 8. August 1872 8 °. 91 S. A. HB 97. - Diurnale privatum de obitu R. P. Au. gustini Frey, Oeconomi in Pfaeffikon. In A. RC 648. - In. dulgentiae collectae et conscriptae a R. P. Thietland Brunner. 1867. Fol. 178 S. A. DA 23.
4. Kopierte die Sessions-Protokolle: von 1745-51, A. DM 4, S. 213-261, Fol.; von 1754-67, A. DM 4, S. 33-253, Fol.
5. Länder und Möser, die denen im Dorf zugehören. Kopie. Fol. 236 S. A. OQ 41.
6. Positiones Hermeneuticae. 8°. Unpag. M E 174.
7. Introductio in Theologiam. 1823. 8 °. 71 u. unpag. S. M E 202.
8. 92 Theses ex II. parte Dogmaticae. 1824/25. Sub. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 203.
9. Theses dogmaticae. 1823/24. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 203.
10. Annotationes ex Theologia morali. 8°. Unpag. M E 173.
11. Theses ex II. parte Dogmaticae De Deo relate ad nos. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 203.
12. Theses ex morali chris.tiana cum Adnotationibus. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 263.
13. Theses ex morali christiana II. Pars. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 202.
14. Theses ex Morali christiana III. Pars 1827. Professore P. Conrado Holdener. 8 °. Unpag. M E 202.
15. Spezielle Einleitung in das alte Testament. 8 °. 209 S. Manuscriptensammlung ohne Sign.
16. Sätze für Religionslehrer, Prediger aus Reichensbergers Pastoral-Anweisung. 8 °. Unpag. M E 172.

Portraits:

KAE, F6.0/6

KAE, Foto 1.0601.1686.0001

KAE, Foto 1.0601.1686.0002

KAE, Foto 1.0601.1686.0003


KAE, Foto 1.0601.1686.0004

KAE, Glasplatte 00130


Letzte Aktualisierung: 03.10.2018 – Impressum
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