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Identifikation
TitelKAE
Titel ErläuterungKlosterarchiv Einsiedeln
Datierung579-2092
VerzeichnungsstufeArchiv
UmfangTotal: 1025.17 Lfm
Kontext
VerwaltungsgeschichteIm Jahr 835 zog sich Meinrad, ein Benediktiner des Inselklosters Reichenau, als Einsiedler in den "Finsteren Wald" zurück. Ihm folgen weitere Einsiedler. 934 fasste Eberhard aus Strassburg die Einsiedler zu einem Benediktinerkloster zusammen. Gefördert von Bischöfen, vom Adel und vom Königshaus wurde Einsiedeln ein geistliches und kulturelles Zentrum. Aus gesellschaftlichen und politischen Gründen kam es nach 1100 zu einem stetigen Niedergang der adligen Fürstabtei, die zur Zeit der Reformation nur noch aus einem einzigen Mitglied bestand. Seit dem 14. Jahrhundert blühte aber die Marienwallfahrt auf, und nach der Reformation erstarkte das Kloster wieder bis zu einer neuen Hochblüte in der Barockzeit. Nach der Aufhebung von 1798 und einem dreijährigen Exil wurde neu begonnen. Trotz anhaltender politischer Gefährdung kam es bald zu einem neuen Aufschwung des Klosters samt seines neuen Gymnasiums. Das Kloster wird ein Mittelpunkt der katholischen Schweiz und ist ein international beliebter Wallfahrtsort. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden von Einsiedeln aus Klöster in Nord- und Südamerika gegründet.
Inhalt und innere Ordnung
Form und InhaltDie Bestände des Klosterarchivs Einsiedeln reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück und gehören zum bedeutendsten Kulturgut der Schweiz. Neben den ca. 3000 Pergamenturkunden beinhaltet das Archiv vor allem Verwaltungsschriftgut, Nachlässe, Pläne und Karten sowie Fotografien. Informationen zum Klosteralltag, zum Schulbetrieb, zur Pferde- und Viehzucht finden sich ebenso wie zum Leben und Wirtschaften im Dorf Einsiedeln und den weit über die Region hinaus verstreuten Einsiedler Besitzungen in der Schweiz und im nahen Ausland.
Ausserdem liegen im Klosterarchiv Bestände aus aufgehobenen Klöstern (Münsterlingen, Rheinau) sowie rund 15 Laufmeter Akten und Bücher der Helvetischen
Benediktinerkongregation, der Vereinigung der Benediktinerklöster der Schweiz, aus den Jahren 1600 bis 1970. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden von Einsiedeln aus Klostergründungen in den USA (St. Meinrad, Subiaco) und Argentinien (Los Toldos) initiiert. Archivalien hierzu werden ebenfalls im Klosterarchiv aufbewahrt.
Das Klosterarchiv ist ebenfalls das Archiv des Klosters Fahr bei Zürich (Bestände seit dem 12. Jahrhundert) und der Propstei St. Gerold im Vorarlberg (Bestände seit dem 10. Jahrhundert).
Zugangs- und Benutzungsbedingungen
ZugangsbestimmungenGemäss Art. 9 der Archivverordnung vom 17. Januar 2009 gelten folgende Bestimmungen:
1. Archivgut kann auch von klosterexternen Personen eingesehen werden. Vorgängig muss jedoch ein schriftlicher Benutzungsantrag gestellt werden. Die Archivverantwortlichen entscheiden frei über die Gewährung von Einsicht in die Archivbestände.
2. Das Archivgut steht nach Ablauf einer ordentlichen Schutzfrist von 30 Jahren zur freien Einsichtnahme zur Verfügung. Bei überwiegendem Interesse des Klosters oder Dritter kann die Schutzfrist verlängert werden.
3. Unterlagen, die bereits vor ihrer Ablieferung ohne Einschränkung zugänglich waren, bleiben dies weiterhin.
4. Archivgut, das sich in seiner Zweckbestimmung oder in seinem wesentlichen Inhalt auf eine natürliche Person beziehen, darf erst 30 Jahre nach deren Tod benutzt werden. Ist das Todesdatum nicht bekannt, endet die Schutzfrist 130 Jahre nach der Geburt. Sind weder Todes- noch Geburtsdatum festzustellen, endet die Schutzfrist 100 Jahre nach Abschluss der Unterlagen. Der entsprechende Geburts- resp. Todesnachweis ist von derjenigen Person zu erbringen, die Einsicht in die Unterlagen nehmen will.
5. Die Schutzfrist beginnt mit dem Datum des jüngsten Dokuments eines Dossiers bzw. eines Geschäfts.
6. Für die Einsichtnahme in Archivgut, dessen Schutzfrist noch nicht abgelaufen ist, ist ein schriftliches Gesuch an das Klosterarchiv einzureichen. Die Bewilligung erteilt der Dekan nach Anhörung des Archivs, wenn der Einsichtnahme von keiner Seite schutzwürdige Interessen entgegenstehen und der Daten- resp. Persönlichkeitsschutz gewährleistet ist.
7. Abschliessende Rekursinstanz ist der Abt.
FindhilfsmittelDas primäre Findmittel des gesamten Klosterarchivs ist die Archivdatenbank. Sie löst das Grobinventar von 1999/2000 ab, welches nicht mehr aktuell ist. Für einzelne Teilarchive gibt es weitere Findmittel.
Sachverwandte Unterlagen
Aufbewahrungsort der OriginaleDie Akten, Bücher und Urkunden befinden sich von 2005 bis 2012 im Staatsarchiv Schwyz. Die Benutzung ist auch während der Zeit der Reorganisation auf Anfrage beim Klosterarchivar (
PublikationenVerordnung über die Archivierung vom 17. Januar 2009

Joachim Salzgeber, Einsiedeln, in: Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz (Helvetia Sacra, Bd. III/1), Bern 1986, 17–94.
Andreas Kränzle, Das Klosterarchiv Einsiedeln, in: traverse 2/2012, S. 7–17.
Anmerkungen


A11Historisches Teilarchiv, durch die Summarien erschlossen
Teilarchiv: 277.79 Lfm946-2001
A12Historisches Archiv mit moderner Signatur (Ablieferungen bis 2008/2009)Teilarchiv: 219.45 Lfm1486-2092
A2Modernes Verwaltungsarchiv (Ablieferungen ab 2008/2009)Teilarchiv: 151.47 Lfm1375-2021
NachlässeSammlung der NachlässeTeilarchiv: 100.6 Lfm1546-2019
Rheinauer ArchivBestände aus dem Kloster RheinauTeilarchiv: 45.7 Lfm1243-2005
SonderfondsSammlungen, die nicht zu den Nachlässen und nicht in die Verwaltungsarchive gehörenTeilarchiv: 102.5 Lfm800-2021
PlanarchivPläne der Teilarchive A11 und A12 (Ablieferungen bis 2008/2009)Teilarchiv: 94.3 Lfm1550-2008
FotoarchivFotos, auch aus den anderen TeilarchivenTeilarchiv: 33.36 Lfm1641-2019
Grafische SammlungenBilder und Stiche aus dem KlosterarchivTeilarchiv579-2005
Literarische NachlässeHandschriftliche literarische Arbeiten von Einsiedler KonventualenTeilarchiv1100-1999
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Letzte Aktualisierung: 30.01.2019 – Impressum
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