Die Bestände des Stiftsarchivs gehen ins 10. Jahrhundert zurück (Kaiser- und Königsurkunden). Im 12. Jahrhundert beginnt die Überlieferung der Privaturkunden, im 13. Jahrhundert setzt die Überlieferung des Verwaltungsschriftgutes ein. Als die Schwyzer 1314 das Kloster überfallen, werden zwar einige Urkunden vernichtet, doch befinden sich um 1520 schon mehr als 1300 Urkunden im Archiv. Der Verschriftlichungsprozess ist also im Archiv von Einsiedeln ganz konkret nachzuvollziehen. Im 16. Jahrhundert setzt eine intensivierte Verwaltung ein, so dass das Archiv weiter anwächst.
Im Stiftsarchiv Einsiedeln findet man ausserdem Archivbestände aus aufgehobenen Klöstern (Fischingen, Münsterlingen, Rheinau).
Integriert in die Bestände des Amtes Einsiedeln finden sich rund 15 Laufmeter Akten und Bücher der Helvetischen Benediktinerkongregation, der Vereinigung der Benediktinerklöster der Schweiz, aus den Jahren 1602 bis 1970.
Im 19. Jahrhundert sind von Einsiedeln aus Klostergründungen in den USA (St. Meinrad, Subiaco) und in Argentinien (Los Toldos) initiiert worden. Materialien hierzu werden ebenfalls im Stiftsarchiv aufbewahrt.
Eine im Jahr 2000 von Andreas Meyerhans vorgenommene Grobinventarisierung der Bestände hat ergeben, dass sich über 600 Laufmeter Archivalien in den Archivräumlichkeiten des Klosters befinden. Rund 400 Laufmeter sind im Stiftsarchiv, gut 70 Laufmeter im Archiv der Statthalterei, rund 33 Laufmeter im Pfarreiarchiv Einsiedeln zu finden. Miterfasst worden sind Bestände in der Propstei St. Gerold sowie in der Schlosskapelle Pfäffikon. Nicht aufgenommen wurden bisher die Bestände der Stiftsschule im Rektorat, Akten neueren Datums im Holzhof sowie Archivalien, die in Sonnenberg / Freudenfels lagern. Alleine die Erwähnung dieser Daten und Orte zeigt, welchen Umfang die Archivalien des Klosters Einsiedeln mittlerweile angenommen haben. Und das Archiv wächst durch Neuanlieferungen jährlich weiter.